REDAXO-TAG 2018 in Berlin
Jedes REDAXO-Treffen ist anders. Berlin, Berlin ... wir fahren nach Berlin. Zu Berlin hat jeder so seine eigene Beziehung und seine eigene Geschichte. Und dort sollte also das REDAXO-Treffen 2018 stattfinden. Die Organisatoren hatten sich für dieses Treffen was ganz besonderes ausgedacht: Das Treffen sollte zwei Tage lang sein – ein Novum. Außerdem: es war keine Anmeldung erforderlich, weil die entsprechenden Locations dies nicht erforderlich machten. Und die Teilnahme selbst war kostenlos! Das – so haben sich manche gedacht – wird vielleicht viel mehr Teilnehmer anziehen. Die offiziellen Veranstaltungszeiten waren von 10 bis 18 Uhr an beiden Tagen, aber darum herum entwickelten sich wie ganz von selbst größere und kleinere Gruppenaktivitäten.
Berlin Mitte. Freitag, der 13. April 2018
Die Geschichte der Menschheit zeigt an solchen Kalenderdaten sehr markante Geschehnisse. So auch im Jahre 2018, an dem sich an einem durchwachsenen Frühlingstag in der Telefónica Basecamp in Berlin die REDAXO-Community getroffen hat. Viele bekannte Gesichter, die sich teilweise schon seit 10 oder mehr Jahren kennen, sowie ein paar neue Redaxianer waren zu sehen.
Angedacht waren Workshops und ein Hackathon, aber das wandelte sich spontan um in ein unkompliziertes und entspanntes Miteinander. Aber es wurde auch der Prototyp eines Moduls erstellt, welches den Inhalt einer yForm-Tabelle einmal als Übersicht und dann als Detailansicht ausgibt. Es wurden schon mal Sachen für den folgenden Tag gezeigt. Und – es wurden zwei neue Extension-Points ins Structure-AddOn gebaut, übrigens von einem Frontend-Entwickler. Das ist eben auch REDAXO: eine Community, eine Gemeinschaft.
Nach dem offiziellen Ende ging es noch weiter. Wir wechselten ins Vapiano zu Pizza oder Pasta und weiteren Gesprächen ... teils bis in den Morgen.
Berlin Kreuzberg. Samstag, der 14. April 2018
Ein altes Fabrikhaus im Hinterhof. Ausschilderung: dürftig. Da hieß es dann erstmal Suchen und ein paarmal um den Block laufen und dann für die Nachfolgenden Kreidestriche zeichnen, REDAXO-Aufkleber anbringen.
Es kamen etwa 40 TeilnehmerInnen. Davon etwa 5 erstmals bei einem Treffen. Das ist – man könnte es so sagen – ein Zeichen dafür, dass solche Treffen so interessant sind, dass es sich lohnt, mehrere davon zu besuchen. Nachdem sich alle kurz vorgestellt hatten und Jan Kristinus seine Kreditkarte zückte, um für alle Pizza zu bestellen, nahm der Tag seinen Lauf ... zunächst mit einem kurzen Vortrag von Peter Bickel über die Mitarbeit an REDAXO: Dass es ein freies und quelloffenes System ist, das von den Entwicklern kostenlos zur Verfügung gestellt wird ... und davon lebt, dass jeder einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Systems leistet. Jeder ist aufgerufen, Fragen im Slack zu beantworten, an der Dokumentation mitzuarbeiten, am Core selbst oder an der Verbesserung oder Neuentwicklung von AddOns, da alles auf Github gepflegt und erweitert wird. So eine Mitarbeit ist nicht nur lästige Pflicht, sondern bringt auch eigenen Gewinn, z.B. in Form von vertieftem Wissen.
Danach führte Dirk in die Welt der Repositories und Versionierung ein. An einem Beispiel zeigt er, wie die Community-Map um einen eigenen Eintrag erweitert werden kann. Michelle lässt sich auf der Karte eintragen, und Sven sowie Daniel tun gleiches parallel, während Markus seiner Aufgabe als freundlicher Wachhund per Smartphone nachkommt. Wir lachen immer wieder und viel und gerne. Die Community-Map hat danach drei Einträge mehr, und die Teilnehmer haben viel gelernt. Unter anderem über die Historie der Karte, übers Forken, Branchen, Committen und Mergen.
Durch Peters Vorstellung einer neuen Onepage-Demo für REDAXO entdecken selbst erfahrene User neue Möglichkeiten, ein Webprojekt umzusetzen. Sie ist eigentlich mehr als Lern- und Anschauungsobjekt und weniger als Vorlage für eigene Projekte gedacht – aber natürlich dennoch dafür nutzbar.
Thomas Skerbis und Wolfgang Bund präsentierten einen neuen REDAXO-Kalender, der sehr einfach Termine verwalten kann und sich flexibel mit eigenen Feldern erweitern lässt. Einmalig und erstmalig hatten wir außerdem einen "Mystery Speaker" dabei: Joachim Dörr wurde per Skype zugeschaltet und hat aus Saarbrücken eine neue "MBlock für yForm"-Lösung vorgeführt, die beispielsweise mehrstufige Formulare sowie dynamische Formulare deutlich vereinfachen. Wie wir es schon fast gewöhnt sind von Joachim, setzt diese Erweiterung einen neuen Meilenstein.
Eines der weiteren Highlights dieses Tages – ein Blick in die Zukunft. Daniel arbeitet seit einiger Zeit an der Überarbeitung des Structure-AddOns. Ziel ist dabei, die Struktur flexibler und moderner zu machen. So wie es aussieht, wird es möglich sein, die Struktur mit eigenen Plugins zu erweitern und damit verschiedenste Ansichten zu erstellen, wie z.B. einen "Blog-Mode".
Der REDAXO-Core-Entwickler Markus Staab demonstrierte, wie man mit Blackfire seinen PHP-Code optimieren kann. Auch AddOns aus der Community wurden präsentiert, wie beispielsweise eine Verwaltung, um Navigationen zu erstellen. Gregor Harlan, ebenfalls für seine Arbeit am Core bekannt, zeigte kurz den Einstieg zur Programmierung eigener AddOns – und dass REDAXO selbst eigentlich fast nur aus AddOns besteht und der eigentliche Core nur ein Container für diese AddOns ist.
Der REDAXO-Kollege Christoph Young lebt in China (er hatte sicherlich die weiteste Anreise) und kennt aus dem täglichen Umgang mit dem Internet die Hürden der chinesischen elektronischen Mauer. Er gab klare Empfehlungen ab, die einen Zugriff auf Inhalte außerhalb Chinas erleichtern. Die Botschaft war banal: auf Google verzichten, auf Google verzichten und auf Google verzichten, sowie https vermeiden. Google wird in China geblockt. Daher können auch Fonts-Einbindungen vom Google Server problematisch sein, gleiches gilt für die Einbindung von jQuery. Auch Shared Hosting kann problematisch sein, wenn weitere Websites auf dem gleichen Server geblockt sind. Hosting in Honkong mit einer festen IP-Adresse kann eine Lösung sein.
Außerdem gab es auch noch eine/n Vortrag/Diskussion über die neue Datenschutzverordnung – ein Thema, das jeden interessierte ... vor allem, weil sich jeder davor fürchtet und weil vieles unklar ist. Das wurde auch in der teilweise kontrovers geführten Diskussion deutlich. Rüdiger Nitzsche trug seinen derzeitigen Kenntnisstand ruhig und sachlich vor. Betonte den Ernst und die Wichtigkeit des Themas, machte aber auch klar, dass es im Grunde keinen Grund zur Panik gibt.
Mit dieser Diskussion ging ein wundervoller, inspirativer, wissensbereichernder Tag zu Ende, fand jedoch beim gemeinsamen Abendessen in dem hervorragenden chinesischen Resaturant "Long March Canteen" sowie danach mit etlichen Cocktails im Kreuzberger "Würgeengel" einen angemessenen und mehr als würdevollen Ausklang.